Wir haben es wahrscheinlich schon alle mal erlebt: Eine Entladung elektrostatischer Aufladung. Wir fassen etwas an - meist ein Heizkörper, ein Türgriff oder ein Treppengeländer - und es zwickt. Doch wie entsteht diese elektrostatische Ladung und was hat das mit Arbeitsschuhen zu tun?
Alle wichtigen Informationen zu Elektrostatik am Arbeitsplatz - auf unserem praktischen Merkblatt:Was ist Elektrostatik und wie wirkt sie sich auf die Arbeit aus? Wie schützen uns Arbeitsschuhe und welche Kategorie wird benötigt? All diese Informationen finden Sie auf unserem praktischen Merkblatt; zum Ablegen oder Aufhängen! |
ESD steht für "Electro Static Discharge", bedeutet also Elektrostatische Entladung.
Elektrostatische Ladung entsteht, wenn sich zwei Materialien durch Reibung oder Kontakt elektrisch laden. Durch Kontakt oder Reibung können Elektronen von einem Stoff auf den anderen übergehen. Der eine Stoff hat nun mehr Elektronen als Protonen und ist somit negativ geladen. Der Stoff, der Elektronen verloren hat, ist nun positiv geladen. Schon beim Gehen auf einem Teppich- oder Vinylboden können wir eine Elektrostatische Ladung mit Spannungen von weit über 10000 Volt aufbauen. Manche Stoffe neigen stärker dazu, sich aufzuladen, als andere.
Auch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst das Entstehen elektrostatischer Ladung. Je geringer die relative Luftfeuchtigkeit ist, desto besser können elektrostatische Aufladungen entstehen.
Sind wir geerdet, ist das kein Problem. Durch die Erdung können wir die aufgebaute elektrostatische Ladung in den Boden ableiten und somit laufend ausgleichen. Sind wir aber nicht geerdet, z.B. durch nicht leitendes Schuhwerk, können wir die elektrostatische Ladung nicht ausgleichen. Die Ladung baut sich somit stetig auf. Berühren wir dann einen geerdeten, leitenden Gegenstand, kommt es zu einer plötzlichen Entladung. Ab einer Spannung von rund 3000 Volt ist das für uns spürbar.
Während elektrostatische Entladung für uns erst bei Spannungen ab ca. 3000 Volt spürbar wird, können schon viel tiefere Spannungen Schaden anrichten. Elektronische Bauteile können bereits bei Spannungen zwischen 10 und 100 Volt beschädigt werden. Je kleiner und komplexer die Struktur des Bauteils, desto empfindlicher. Gerade Mikroprozessoren sind deshalb besonders anfällig für Schäden durch elektrostatische Entladung. Während Schaden an elektronischen Bauteilen lediglich für die Funktionsfähigkeit des Geräts gefährlich ist, können elektrostatische Entladungen für die Beteiligten viel gefährlicher werden. Bei einer elektrostatischen Entladung kann es zu Funkenbildung kommen. Brennbare Gase und Stäube können sich durch solche Funken entzünden, im schlimmsten Fall kann es zu Explosionen und Bränden kommen. Aus diesen Gründen ist es unerlässlich, elektrostatische Entladungen bei der Arbeit vorzubeugen.
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Symbol zur Kennzeichnung von ESD gefährdeten Objekten. An solchen Gegenständen sollte nur mit der entsprechenden ESD-Schutzausrüstung gearbeitet werden. |
Symbol zur Kennzeichnung von ESD-Schutzausrüstung. Schutzausrüstung mit diesem Symbol kann bei der Arbeit mit ESD gefährdeten Objekten getragen werden. Neben Arbeitsschuhen gibt es noch weitere ESD-Schutzprodukte. |
Leitfähige und antistatische Arbeitsschuhe stellen die Erdung der Tragenden sicher. Sie verhindern unkontrolliertes Ableiten elektrostatischer Entladung. Elektrostatische Ladung wird laufend in den Boden abgeleitet und baut sich nicht im Menschen auf. Dadurch können Schäden an Bauteilen und das Entzünden von Gasen verhindert werden. Leitfähige oder antistatische Arbeitsschuhe schützen also in erster Linie nicht die, die sie tragen, sondern Werkstoffe.
Durch die Verwendung geeigneter Materialien und ein fachgerechte Verarbeitung stellen wir sicher, dass unsere Schuhe die richtigen elektrischen Eigenschaften aufweisen.
Bei Sicherheits- und Berufsschuhen nach EN ISO 20345/20347 unterscheidet man zwischen leitfähigen, antistatischen und elektrisch isolierenden Schuhen. Diese Kategorien werden durch den Durchgangswiderstand der Schuhe bestimmt.
Von Stuco hergestellte Schuhe sind alle antistatisch, die meisten davon sind zusätzlich ESD-konform.
Leitfähige Schuhe (C) weisen einen maximalen Durchgangswiderstand von 100 k-Ohm auf. Diese Schuhe können elektrostatische Aufladung am schnellsten vermindern und ableiten. Sie werden verwendet, wenn keine Gefahr besteht, elektrische Schläge durch Geräte oder spannungsführende Teile zu erleiden.
Antistatische Schuhe (A) weisen einen Durchgangswiderstand zwischen 100 k-Ohm und 1000 M-Ohm auf. Sie vermindern elektrostatische Aufladung und leiten diese ab. Sie werden verwendet, wenn die Gefahr von elektrischen Schlägen durch Geräte oder spannungsführende Teile nicht ausgeschlossen werden kann.
Elektrisch isolierende Schuhe (I) weisen einen Durchgangswiderstand von mehr als 1000 M-Ohm auf. Sie werden eingesetzt, um den Träger vor Stromstössen zu schützen.
ESD-Schuhe nach Prüfnorm EN 61340-4-3 haben einen Durchgangswiderstand zwischen 100 k-Ohm und 100 M-Ohm (Systemwiderstand* nach EN 61340-5-2 max. 35 M-Ohm). Der Grenzwert für ESD-Schuhe ist folglich strenger als für antistatische Schuhe. ESD-Schuhe werden nicht zum Schutz der Träger, sondern zum Schutz des Produkts eingesetzt.
* Systemwiderstand: Durchgangswiderstand einer Person, wenn sie die zu untersuchenden Schuhe trägt.
ESD-Schuhe werden überall dort eingesetzt, wo mit empfindlichen elektronischen Geräten oder brandgefährdeten Stoffen gearbeitet wird. Das sind unter anderem:
... und noch viele weitere.
Damit die Erdung über den Schuh sichergestellt werden kann, ist es wichtig, dass Einlagesohlen nicht isolierend wirken. Bei allen Einlagesohlen in unserem Sortiment sind ihre elektrischen Eigenschaften vermerkt.
ESD Sicherheits-Halbschuhe
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ESD Sicherheits-
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ESD Berufsschuhe ohne Zehenschutz |
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