Trotz moderner Hightech-Materialien ist Leder auch nach Jahrhunderten der Schuhgeschichte einer der wichtigsten Rohstoffe für Sicherheitsschuhe und Sicherheitsstiefel. Leder ist robust, haltbar und trotzdem äusserst flexibel. Je nach Anwendung und Belastungsprofil der Schuhe wählen wir auch die passende Lederart. Bei uns kommen vor allem Narben-, Nubuk- oder Spaltleder vom Rind und Kalb zum Einsatz.
Erfahren Sie hier mehr über die Eigenschaften der verschiedenen Lederarten.
Weitere Begriffe und Lederarten
Lammfell: Stammt von Schafen, die maximal ein Jahr alt sind. Anders als beim Leder werden die Haare (Fell) auf der Narbenseite nicht entfernt. Lammfell gibt besonders warm und sorgt für ein gutes Klima im Schuh. Da die Beschaffung hochwertiger Lammfelle schwierig und teuer ist, sind sie nur noch selten in Winterkleidung und Winterschuhen zu finden. Lammfell wirkt antibakteriell und ist sehr freundlich zur Haut. Die Wollfaser stösst dank der Schuppenstruktur auf ihrer Oberfläche Schmutz ab, Lammfell reinigt sich sozusagen selbst und verhindert unangenehme Gerüche. Wir verwenden in Winterschuhen bis heute echte, hochwertige Lammfelle als Futter.
Folienleder (Folienbeschichtetes Leder): Ist ein mit einer Polyurethanfolie (PUR) beschichtetes Leder. Die PUR-Beschichtung ist äusserst widerstandsfähig, wasserabstossend und zugleich atmungsaktiv. Folienleder eignet sich hervorragend für die Lebensmittelindustrie, Pharma und Chemie und Bereiche mit nassen Arbeitsbedingungen. Das Leder benötigt ausser der Reinigung keine Pflege.
Hydrophobiertes Leder: Hydrophobiertes Leder wird während dem Gerbungsverfahren speziell imprägniert. Mit Paraffinen, Silikonen, Fluorverbindungen oder Polymeren wird das Leder wasserabweisend gemacht. Hydrophobiertes Leder ist lange Zeit wasserresistent, bleibt atmungsaktiv und behält seine Form. Durch seine wasserabweisenden Eigenschaften trocknet es schneller, ist pflegeleichter und trocknet nicht so schnell aus wie andere Leder.
Fleischseitig zugerichtetes Leder: Die Fleischseite der Haut wird bearbeitet und zugerichtet und ist am fertigen Produkt auch zu sehen. Die Narbe ist dabei nicht sichtbar und vor Verletzungen und Kratzern geschützt. Für Laien ist das Leder kaum von Spaltleder oder Velourleder zu unterscheiden. Bei Schuhen ist fleischseitig zugerichtetes Leder nur selten anzutreffen, da es sehr teuer ist; am häufigsten findet es bei Forstschuhen Verwendung.
Wildleder: Oft werden Leder mit rauer Oberseite (z.B. Nubuk- oder Velourleder) pauschal «Wildleder» genannt. Echtes Wildleder stammt jedoch von Tieren, die in freier Wildbahn leben wie Rehe, Hirsche, usw.
Kunstleder/Veganes Leder: Kunstleder sind meist aus Kunststoff hergestellte Nachahmungen von Leder. Für Arbeitsschuhe sind diese Lederimitate nur begrenzt geeignet, da sie nicht resistent gegen Hitze (z.B. beim Schweissen) sind. Die Oberfläche von Kunstleder sieht oft sehr überzeugend aus und kann unter Umständen nur schwer von echtem Leder unterschieden werden. Kunstleder sind häufig wasserdicht und oft nicht atmungsaktiv. Heute werden Lederimitate auch aus anderen Rohstoffen wie Äpfeln, Ananasblättern und anderen pflanzlichen Ressourcen hergestellt. Diese Veganen Leder eignen sich aktuell aufgrund der strengen Normen und mangelnder Widerstandsfähigkeit nicht für die Anwendung in Sicherheitsschuhen und Sicherheitsstiefeln.
Mikrofaser: Mikrofaser ist ein vielseitiges Material, welches auch gerne bei der Herstellung von Schuhen eingesetzt wird. Mikrofasermaterialien werden aus Polyester, Polyamid oder Zellulose hergestellt. Sie können Glattleder und Velourleder sehr ähnlich sehen. Mikrofaserstoffe sind sehr eng gewoben und sind dadurch wasserabweisend, jedoch nicht wasserdicht. Mikrofaser ist eines der wenigen Kunstleder, die dank eingearbeiteter Poren und der Faserstruktur atmungsaktiv sind.
Alcantara: Alcantara ist ein Produktname für Lederimitat aus Mikrofaser. Es ähnelt optisch stark Verlourleder, wiegt aber nur etwa die Hälfte.